Internatsgymnasium Marienau
Shownotes
In dieser Folge begleiten Sie uns durch einen ganzen Tag an der „Schule zur Welt“ – dem Internatsgymnasium Marienau im Landkreis Lüneburg – und erhalten unmittelbare Eindrücke vom Leben und Lernen vor Ort. Neben einer Führung über das weitläufige Gelände im Grünen erhalten Sie persönliche Einblicke von der Schulleitung, von Schülerinnen und einem Lehrer, von der Leiterin des Internationalen Teams, von zwei Ehemaligen sowie vom Vorstand des Trägervereins. Von ihnen erfahren Sie mehr über die Werte der Schule, den Unterricht, das Zusammenleben auf dem Campus und die vielen besonderen Angebote in Marienau – etwa die Koch-AG, das in Niedersachsen einmalige ECO-Oberstufenprofil oder den „Obligo“-Abend, bei dem Alt-Marienauerinnen und -Marienauer ihr Wissen an die aktuelle Schülerschaft weitergeben. Und Sie hören, welche besondere Rolle der internatseigene Teich im Alltag der Marienauerinnen und Marienauer spielt…
Produziert wird diese Folge von Studio ZX in Auftrag von ZEIT Advise, Unternehmen des ZEIT Verlags.
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00:00:03: Gerade wenn man hier lebt, ist es oft so, dass man so ein bisschen den Blick dafür verliert.
00:00:12: Das ist einfach ein unglaublich schönes Gelände.
00:00:14: Ich finde tatsächlich, diese Zeit im Herbst ist fast die schönste, fast auch schöner als Sommer oder Frühling, wenn da die Sonne scheint und dafür wund
00:00:20: ist.
00:00:21: Das ist Lars Humrich und er ist, sie hören es raus, begeistert von seinem Arbeitsplatz.
00:00:28: Humrich ist Schulleiter des Internatsgymnasiums Marienau in Niedersachsen.
00:00:34: Und was das Internat?
00:00:36: abgesehen von dem schönen Gelände, auf dem es steht, noch ausmacht.
00:00:40: Wie ein typischer Tag hier aussieht und welche Werte ihn prägen, darum geht es in dieser Folge von Zeit für Internate.
00:00:54: Marienau ist Gymnasium und Internat und liegt ungefähr anderthalb Autostunden von Hamburg entfernt.
00:01:01: Und schon beim Ankommen in Marienau zeigt sich die erste Besonderheit, nämlich das Gelände, das Schulleiter Lars Humrich beschrieben hat.
00:01:13: Marie-Nau besteht aus vielen verschiedenen Gebäuden, aus unterschiedlichen Jahrzehnten, die eingebettet zwischen Wald und Wiese liegen.
00:01:21: Kommt man hier an, fühlt man sich im ersten Moment weniger in einem Internat als viel mehr in einem eigenen Dorf.
00:01:27: Das ist tatsächlich, stimmt, das was unser technischer Leiter, wenn der irgendwo seinen Job erklären soll, dann sagt er üblicherweise, ich bin Hausmeister von einem Dorf.
00:01:35: Und im Dorfkern von Marie-Nau treffe ich Schulleiter Lars Rummerich.
00:01:43: Nachdem er die jungen Patienten versorgt hat, führt Humrich mich über das weitläufige Gelände.
00:01:48: Eine Tour, die an Orte und zu Menschen führt, die Marie-Nau prägen.
00:01:53: Menschen, die hier lehren, lernen und leben.
00:01:58: Humrich ist seit ungefähr drei Jahren Schulleiter in Marie-Nau und lebt hier mit seiner Frau und seinen Kindern auf dem Campus.
00:02:06: Der erste Stopp unseres Rundgangs und auch einer der ersten Punkte auf der Tagesordnung für Schülerinnen, Schüler und Internatsmitarbeitende ist das Frühstück.
00:02:15: Also verpflichten, nicht in dem Sinne, dass wir in die Anwesenheit kontrollieren.
00:02:17: Also das ist der erste Frühstück.
00:02:19: Vom sogenannten Haupthaus, in dem Hummerichs Büroplatz hat, gehen wir ins gegenüberliegende Gebäude.
00:02:27: Das Frühstück jetzt um neun und dreißig ist freiwillig.
00:02:30: Aber bei einigen schwer beliebt.
00:02:32: Gerade die älteren, die später aufstehen.
00:02:37: Und beim Essen zeigt sich eines deutlich.
00:02:39: In Marinau werden Austausch und Gemeinschaft großgeschrieben.
00:02:43: Mit Ausnahme des zweiten Frühstücks sitzen Schülerinnen und Schüler in sogenannten Tischgruppen zusammen.
00:02:50: Eine Gruppe setzt sich aus ungefähr ähnlich alten Kindern und Jugendlichen zusammen.
00:02:55: Aber möglichst solchen, die nicht gemeinsam in eine Klasse gehen oder gemeinsam auf einem Gang wohnen.
00:03:00: ebenso, dass sich die Marie-Nauer-Gemeinschaft möglichst durchmischt.
00:03:05: Einmal in der Woche gibt es übrigens einen Gruppenabend, den die Tischgruppe gemeinsam verbringt und kocht, spielt, Sport macht oder ins Kino geht, zum Beispiel.
00:03:16: Weil wir wollen ja noch nicht lauter Einzelkämpfer haben, sondern es geht darum, zu sagen, das Individuum kann sich A. in Gemeinschaft entfalten, aber B. auch in Gemeinschaft einbringen und das Ganze mit voranbringen.
00:03:30: Und sich einbringen, das können Marie-Nauerinnen und Marie-Nauer über Dienste, z.B.
00:03:35: indem sie die Post verteilen oder über Ehrenämter, die der Schulgemeinschaft zugutekommen.
00:03:41: Die erwähnten Gänge, das sind übrigens die Wohneinheiten, in denen Marie-Nauerinnen und Marie-Nauer leben.
00:03:47: Und jeder Gang hat sogenannte Gangbetreuerinnen oder Betreuer.
00:03:51: Das können z.B.
00:03:52: Lehrkräfte oder Sozialarbeiterinnen und Arbeiter sein.
00:03:56: Oder Schulleiter Humrich und seine Frau, die ebenfalls Lehrerin in Marienau ist.
00:04:01: Auf ihrem Gang wohnen zehn Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe.
00:04:05: Wenn ich aus der Haustür gehe, drehe ich mich einmal nach rechts und dann bin ich in unserem Gang.
00:04:10: Da sind wir, diejenigen, die dafür zuständig sind, sicherzustellen, dass sie morgens aufstehen, dass sie abends alle wieder da sind, dass es ihnen ... gut geht, gesundheitlich gut geht, physisch wie psychisch, siegegebenenfalls auch mal zu unterstützen oder auch mal ein bisschen anzutreiben in schulischen Dingen, den Kontakt zu den Eltern tatsächlich auch zu halten.
00:04:37: Es geht in Marie-Nau viel darum, Schülerinnen und Schüler untereinander in Kontakt zu bringen, aber auch mit unterschiedlichen Erwachsenen.
00:04:44: Der Gedanke?
00:04:46: Die Wahrscheinlichkeit, dass sowas durchrutscht.
00:04:48: Kummer zum Beispiel, ist dadurch viel geringer.
00:04:51: und die Zahl der möglichen Vertrauenspersonen viel höher.
00:04:55: Man hat, glaube ich, für unterschiedliche Bereiche, die einen so bewegen, unterschiedliche Ansprechpartner bzw.
00:05:02: kann sich vielleicht aus einer Vielzahl von Ansprechpartnern, die man hat, die richtige raussuchen und da dann aber auch das Vertrauen darin haben, dass das jemand ist, der innerhalb dieses schulischen Netzwerkes dann auch weiß, wie er damit agieren muss.
00:05:24: Nach dem Frühstück geht der Unterricht weiter um neun Uhr fünfzig.
00:05:28: Vom Dorfkehren geht es für Schülerinnen und Schüler also in alle möglichen Richtungen übers Gelände.
00:05:33: Und allein hieran, am Gelände, erklärt Hummerich, zeigt sich das Marie-Nauer-Motto.
00:05:39: Marie-Nau nennt sich nämlich Schule zur Welt.
00:05:42: Und also ein Stück weit ist das natürlich auch, glaube ich, so ein ganz entscheidender Teil von dem, was Marie-Nau und Konzept auch ausmacht, dass es schon irgendwie ein gewisser... Der
00:05:58: natürliche, dörfliche Charakter einerseits also?
00:06:09: Und
00:06:17: diesen Gedanken, den gibt es schon seit der Gründung des Internats durch Max und ... Gertrud Bondi.
00:06:22: In der Schule haben sie die Schule ins Leben gerufen.
00:06:29: Zuerst im Harz.
00:06:30: Einige Jahre später zog das Ehepaar dann um und machte sich damit auch auf die Suche nach einem neuen Ort fürs Lernen und Leben der Schülerinnen und Schüler.
00:06:39: Dann geht die Geschichte, dass Max Bondi mit Schülern auf Fahrradtour gegangen ist, um einen neuen Platz für seine Schule zu suchen.
00:06:46: Und damals dann hier auf dieses Gut gestoßen ist, seinen Vater überzeugen konnte, das für ihn zu kaufen.
00:06:51: und damit seiner Frau zusammen eben die Schule noch mal wieder neu zu gründen.
00:06:55: Die sind dann, neunundzwanzig, neunundzwanzig an den Start gegangen.
00:06:59: Und mindestens eine jahrzehntealte Tradition haben sich die Marienauerinnen und Marienauer bis heute erhalten.
00:07:06: Wer nach Marienau kommt, wird getauft.
00:07:09: Ein bisschen anders als Sie jetzt vielleicht denken.
00:07:11: Also, wenn du hier jetzt auf den Teich guckst, da haben wir das Ritual der alljährlichen Taufe.
00:07:18: Das heißt immer zum Schuljahresanfang.
00:07:20: Alle, die neu zu uns kommen und das ist egal, ob das jetzt der neue Schulleiter ist oder ob das neue Schülerinnen und Schüler sind oder Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, die landen alle einmal im Teich.
00:07:31: Nein.
00:07:34: In einer großen Feier oder einem großen Ritual, da haben wir die Kornetz.
00:07:40: Das sind unsere großen Beschwister, die
00:07:43: mit an den Gängen wohnen.
00:07:47: Aber gerade jüngere Schülerinnen und Schüler werden dabei nicht allein gelassen, sagt Homrich.
00:07:53: sondern von ihren Kornets begleitet.
00:07:56: Das sind Oberstufen Schülerinnen und Schüler, die freiwillig einige Aufgaben der Gangbetreuer mit übernehmen.
00:08:03: Manchmal sind das auch ganz schöne Geschichten, die daraus entstehen.
00:08:06: Wir haben so eine Story gehabt, das hat eine Schülerin ... bei einer Abiturrede erzählt, hat von ihrer eigenen Taufe erzählt.
00:08:15: Und sie sagte, boah, das war damals fünfte Klasse.
00:08:18: Sie hatte echt Angst und es war irgendwie.
00:08:20: alle möglichen Leute haben zugeguckt.
00:08:22: Und dann hatte sie eben Kornett, der gesagt hat, was für was komme ich, nämlich bei der Hand, wir springen zusammen rein.
00:08:27: Und das ist so ein Moment, wo man sagt, ja genau.
00:08:32: Das soll Marina auch einmal Alters- und Jahrgangsübergreifende, ein bisschen familiäre.
00:08:38: Oder eigentlich mehr als nur ein bisschen familiäre.
00:08:40: Und dazu gehört auch, nach der Taufe im Teich wird jedem ein Marienau-Hantuch zum Abtrockeln gereicht.
00:08:53: Direkt neben dem Teich befindet sich eine Art Café oder Aufenthaltsraum mit integriertem Kiosk, das dem Schulgründer gewidmet ist.
00:09:01: Das Bondis Garten.
00:09:03: Dort treffe ich Rana Raslan-Alawi.
00:09:06: Zusammen mit ein paar ihrer, sagen wir mal, Schützlinge.
00:09:09: Das sind einige der internationalen Schülerinnen und Schüler, die Rasslan Alawi hier in Marienau betreut.
00:09:13: Denn sie arbeitet an der Mission, die Welt nach
00:09:16: Marienau zu holen.
00:09:17: Ja.
00:09:17: Ja, ich
00:09:17: hab's schon gemacht, ich hab's auch gefallen.
00:09:18: Ja, ich hab's auch gefallen, ich hab's auch gefallen, ich hab's auch gefallen, ich hab's auch gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich
00:09:45: hab's schon
00:09:45: gefallen,
00:09:46: ich hab's schon gefallen,
00:09:47: ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's schon gefallen, ich hab's shown, ich hab's shown, ich hab's shown, Ich mache die Schülerakvise, übernehme nachher alle Behördengänge, auch das Erledigen der Wieseanträge.
00:10:05: Rasslan Allawi ist, wie sie selbst sagt, die Mutter vor Ort.
00:10:08: Sie organisiert Behördengänge, Zahnarztbesuche, bildet die Brücke zu Eltern- und Internatsagenturen.
00:10:15: Und Rasslan Allawi war früher Selbstschülerin in Marienau, war danach in einem Konsulat tätig.
00:10:22: Sie kam als Quereinsteigerin zurück nach Marienau und leitet die Presseabteilung, bevor sie internationale Leiterin wurde.
00:10:29: Ihre Verbindung zu Marienau hatte sie aber auch vor ihrer Rückkehr nie verloren.
00:10:49: mit den Schülern zusammenzuarbeiten, gerade in diesem internationalen Bereich verschiedene Denkweisen kennenzulernen.
00:11:00: Für Raslan Allawi ist die Aufgabe im internationalen Team eine Herzensangelegenheit.
00:11:06: Und dadurch, dass ich ja eine Verbindungsperson zwischen Ihnen und der Familie bin, habe ich auch eine gewisse
00:11:15: Nähe zu diesen Schülern
00:11:16: und das macht einfach ... Unheimlich Spaß und gibt mir selber auch viel.
00:11:21: Aber natürlich steht die andere Seite im Vordergrund ihrer Arbeit.
00:11:28: Raslan Alawi sieht nämlich viele Vorteile für internationale Schülerinnen und Schüler darin, nach Maria Nao zu kommen.
00:11:34: Zum Beispiel?
00:11:38: Also sie stärken sich sowohl persönlich als auch in der Sprache.
00:11:43: Und da bietet sich diese ländliche Gegend wirklich an, weil sie haben die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, anders als sie es in ihren Ländern gewohnt sind.
00:11:53: Und sie werden hier durch die kleinen
00:11:56: Klassen...
00:11:57: anders gefördert, als sie es
00:11:59: in ihrer Schule gewohnt sind.
00:12:02: Sie kehren zurück und sind
00:12:03: denjenigen,
00:12:04: die
00:12:04: dieses
00:12:05: Ausland ja nicht genutzt haben, tatsächlich, so wie mir
00:12:08: immer wieder rückgemeldet
00:12:09: wird, im Vorteil, schulisch wie auch persönlich.
00:12:14: Internationalität werde aber nicht nur dadurch gefördert, dass Schülerinnen und Schüler nach Marienau kommen.
00:12:20: Auch Marienauerinnen und Marienauer haben die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt zu machen.
00:12:25: Wir haben auch Austauschprogramme, über die wir manchmal ja auch dann Schüler
00:12:31: akquirieren.
00:12:33: Unsere Austauschprogramme gehen nach Chile und in die Türkei im Moment.
00:12:38: Das sind so die zwei größten Programme.
00:12:41: Und da findet dann auch immer wechselseitig dann auch immer ein Besuch
00:12:44: statt.
00:12:45: Ja, und diese
00:12:47: Interkulturalität pflegen wir sehr, weil wir sind UNESCO-Projektschule, setzen uns aktiv für Menschenrechte Frieden, Toleranz und
00:12:57: interkulturellen Austausch
00:12:58: ein.
00:13:00: Das zeige sich im Umgang miteinander, sagt Raslan Allawi.
00:13:04: Und ihr Ziel sei es, an genau diesen Werten immer weiter zu arbeiten.
00:13:08: Gerade politisch
00:13:09: und gesellschaftlich, die Kinder immer dahin zu führen, dass sie den Sinn der Demokratie auch wirklich nicht nur leben, sondern auch fühlen können.
00:13:20: Zusammen mit den Internationalen lernen ungefähr zweihundertachzig Schülerinnen und Schüler in Marienau.
00:13:26: Und es wird Zeit, eine von ihnen kennenzulernen.
00:13:29: Ich darf sie in ihrem Wohnhaus besuchen.
00:13:34: Ich treffe Lotta.
00:13:38: Ich bin Lotta, ich bin jetzt achtzehn Jahre alt und gehe jetzt hier auf Marinau seit November zwentzwanzig und ich komme ursprünglich aus
00:13:48: Bremen.
00:13:49: Lotta wohnt im sogenannten Torhaus.
00:13:52: Hier befinden sich Klassenräume, aber auch Wohnbereiche.
00:13:55: In der Regel wohnen Schülerinnen und Schüler in Marinau in der Unter- und Mittelstufe zu zweit.
00:14:01: In der Oberstufe ab Klasse zwölf meist allein.
00:14:05: Jeder Wohnbereich hat eine Küche, verbunden mit einem Gruppenraum.
00:14:08: Lotta macht da eher eine Ausnahme, denn sie lebt mit drei anderen Mitschülerinnen in einer WG.
00:14:13: Das hat sie sich gewünscht und der Wunsch wurde ihr erfüllt.
00:14:18: Das gemeinsame Wohnen, ob in WG oder Zweierzimmer, gefällt ihr schon seit ihrem Start in Marienau.
00:14:24: Das ist schon halt wie so eine Übernachtungsparty, die nie aufhört, so ein bisschen wie so eine Klassenfahrt.
00:14:30: Aber kommt natürlich auf den Zimmernachbarn drauf an.
00:14:32: Es gibt natürlich auch manche, aber dann passt das nicht so gut mit dem Zimmernachbarn.
00:14:35: Aber dann kann man meistens tauschen oder so.
00:14:37: Das ist dann auch kein Problem.
00:14:39: Lotta steht kurz vor dem Abi.
00:14:41: Das schreibt sie nächstes Frühjahr.
00:14:43: Das gut zu meistern, war einer ihrer Beweggründe, nach Marienau zu kommen.
00:14:48: Mit dem Unterricht an ihrer ehemaligen Schule war sie nämlich nicht so zufrieden.
00:14:53: Besonders während der Pandemie.
00:14:55: Also mit viel Ausfall und so.
00:14:58: Das fanden halt irgendwie alle toll, aber ich war so, am Ende muss ich irgendwie trotzdem Abitur schreiben, weil ich das halt gerne machen wollte.
00:15:02: Es war eine Schule, wo halt die meisten keinen Abitur quasi angestrebt haben und das hat man halt auch gemerkt.
00:15:08: Und dann habe ich mich immer so ein bisschen, es hat sich ein bisschen nach Zeitverschwendung angeführt und mir war einfach langweilig.
00:15:13: und dann habe ich gesagt, ich möchte gerne die Schule halt wechseln.
00:15:16: Und durch ihr Hobby, das Reiten, wurde sie dann auf Marienau aufmerksam.
00:15:22: Und dann war ich hier beim Kohlenshof, das hier ganz in der Nähe, bin ich in den Turnier geritten.
00:15:28: Dann wurde Werbung gemacht für Marie-Nau.
00:15:31: Dann dachte ich, dann kann ich meine Pferde hinstellen, dann kann ich zur Schule gehen, auf den Internat, wie bei Hani und Lani.
00:15:42: Und ihre Eltern waren einverstanden.
00:15:45: Lottas Pferde stehen heute auf dem Hof, auf dem sie damals turniergeritten ist.
00:15:50: Mit dem Rad ist sie von Marie-Nau aus in kürzester Zeit bei ihnen.
00:15:55: Ihr Abitur macht Lotta übrigens in einer in Niedersachsen einmaligen Fächerkombination.
00:16:01: Denn Lotta hat sich für das Oberstufenprofil ECO entschieden.
00:16:05: Und ECO, das steht für die Mischung aus Economy und Ecology.
00:16:13: setzt halt so einen besonderen Fokus auf so Ökologie, Ökonomie, also Wirtschaft, aber auch im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit wegen des Klimawandels zum Beispiel.
00:16:22: Und deswegen hat man quasi eine relativ festgelegte Fächervorgabe.
00:16:28: Und zwar hat man Erdkunde als ersten Leistungskurs und Politik als dritten Leistungskurs.
00:16:34: Und dann kann man sich als zweiten entweder Deutsch, Mathe oder Englisch noch aussuchen.
00:16:39: dann hatten wir jeden Freitag keinen Unterricht, weil wir da dann quasi vom Stundenplan her alle Eko-Fächer hatten.
00:16:48: Also da hatte ich immer Erdkunde, Politik, Bio und Werton-Norm.
00:16:52: Und Werton-Norm wurde dann halt quasi geopfert für den Projekttag.
00:16:57: Und dann hatten wir halt immer den ganzen Tag für unser Projekt.
00:17:00: Und dann haben wir in Vieragruppen gearbeitet mit Themen aus der Umgebung.
00:17:04: Und da haben wir mit Bürgerinitiativen gesprochen, teilweise bei den Leuten auch zu Hause oder bei Waldspaziergängen an Wochenenden.
00:17:12: Also das war schon ganz lustig.
00:17:13: Man hat das einfach ganz anders erlebt, als wenn man das jetzt im Unterricht nur so eine Doppelstunde behandelt.
00:17:19: Ihr neues Wissen haben Lotta und ihre Mitschülerinnen und Schüler dann in einer Unterrichtsstunde für eine damals neunte Klasse weitergegeben.
00:17:28: Andere Schülerinnen und Schüler haben zum Beispiel eine fiktive Tagesschau-Sendung über das Gelernte gedreht.
00:17:33: Begleitet wird Lotta bei all dem unter anderem von einem ihrer Lehrer, Thomas Human.
00:17:39: Also mein Name ist Thomas Human.
00:17:41: Ich bin Lehrer und Internatspädagoge.
00:17:44: Der das Konzept des Ecoprofils nochmal aus seiner Sicht einordnet.
00:17:48: Denn Human hat es mitkonzipiert.
00:17:50: Als wir das damals konzipiert haben, haben wir uns überlegt, was für ein... Was für ein Bildungsgang könnte Oberstufenschüler interessieren?
00:17:58: Was ist so zeitgeistig?
00:18:02: Wo müssten eigentlich Kompetenzen sein, wenn man hier Zukunft gestalten will?
00:18:07: Nicht nur sich ausgeliefert fühlen, sondern mitgestalten will.
00:18:09: Dann haben wir gedacht, das könnte so eine Mischung sein aus eben diesen Fächer.
00:18:13: Geografie, Politik, Wirtschaft, Biologie.
00:18:15: Aber ECO ist nicht nur eine neue Fächerkombi, sondern denkt auch neu, wie die Inhalte dieser Fächer vermittelt werden können.
00:18:23: Und der Anspruch an dieses Ekoprofil ist nicht nur jetzt fachlich, inhaltlich Interessantes zu bieten, sondern auch methodisch nach meiner Abwechslung zu normalen Unterricht herzustellen.
00:18:34: Das heißt, Schüler arbeiten eben nicht im Klassenraum, im Unterricht, stoffvermittelnd, sondern die gehen eben vor Ort, die Interviewen, die Filmen, die machen ein bisschen Termine mit Menschen aus der Wirtschaft abmachen.
00:18:49: Die nehmen Wasserproben, die sitzen vielleicht im Labor und mikroskopieren.
00:18:53: Luhmann ist übrigens auch Betreuer von Lotters Gang.
00:18:57: Aber nicht erst seit sie da ist, sondern schon einige Zeit länger.
00:19:01: Ich verantworte hier einen Wohnbereich, das Torhaus, in dem zehn Oberstufenschüler leben.
00:19:07: Und bin seit jetzt etwa fünf, zwanzig Jahren in Marienau mit meiner Frau gemeinsam, die auch Lehrerin ist hier.
00:19:14: Im Jahr zweitausend sind die beiden nach Marie-Nau gezogen.
00:19:17: Und das ist natürlich kein Zufall.
00:19:18: Also jetzt ist es ja nicht, weil ich so ein unglaublich bedrohter Mensch bin.
00:19:21: Ich sage, ob man hier so toll leben kann.
00:19:22: Das ist einfach ein fantastischer Platz zum Leben.
00:19:25: Wenn dahin erzählt, dass der Internatspädagoge ist und hier lebt, hört er oft Fragen wie...
00:19:30: Ist das nicht furchtbar an seinem Arbeitsplatz zu leben oder da nicht wegzukönnen oder den ganzen Tag in der Schule zu sein?
00:19:36: Und ich habe das tatsächlich nie so erlebt.
00:19:39: Ich fand das immer klasse hier zu leben, diesen intensiven Austausch mit Schülern zu haben, aber sich auch natürlich bei Bedarf immer zurückziehen zu können und privatisieren zu können, wenn man das mag.
00:19:50: Und fand so diese Durchmischung von Privatem und Schulischen ganz toll.
00:19:55: Dank des Zusammenlebens bekomme er schulische und private Dinge ganz anders mit.
00:19:59: Er weiß einfach mehr über die Marienauerinnen und Marienauer.
00:20:03: Zumindest mehr als gewöhnliche Lehrkräfte das würden.
00:20:06: Und versuch dann immer, das zu zum Anlass zu nehmen, Gesprächsangebote zu machen und irgendwie zu signalisieren, na, ich bin da, wenn du mich brauchst.
00:20:15: Wenn nicht, dann bin ich trotzdem da, aber nervt dich auch nicht.
00:20:19: So,
00:20:20: mach Angebote.
00:20:21: Und Buhmann ist begeistert von einem weiteren Projekt, bei dem alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe mitmachen können.
00:20:27: Das heißt NOW.
00:20:31: Nau, Maria Nau, ist ja klar.
00:20:33: Das Nau-Projekt ist ein Versuch, unsere Elfklässler wieder außerunterrichtliche Erfahrungen machen zu lassen, die sie so im Unterricht nicht gewinnen können.
00:20:46: Die Idee ist, dass man eben zusätzlich zu fachlichen Kompetenzen, auch persönliche Kompetenzen entwickeln soll, wenn man in die Oberstufe
00:20:53: kommt.
00:20:55: Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, zwei Wochen aus Schule und Unterricht auszusteigen und sich einer selbstgewählten Herausforderung zu stellen.
00:21:03: Diese Herausforderung soll tatsächlich sie an ihre Grenzen führen, im Idealfall.
00:21:07: Also es soll etwas sein, was sie so noch nie gemacht haben in ihrem Leben.
00:21:11: Es soll etwas sein, was den Moment der Scheiterns birgt.
00:21:15: Ob künstlerisch kreativ, sozial oder sportlich, die Ausrichtung der Herausforderung ist dabei den Schülerinnen und Schülern überlassen.
00:21:23: Ich muss gerade an jemand denken, die im letzten Jahr in der Obdachlosenhilfe in Berlin gearbeitet hat, mal für zwei Wochen, jemand aus einem ganz behüteten Kontext, der sich da, glaube ich, wirklich was getraut hat.
00:21:37: Es gibt aber auch viele, die so Reiseprojekte sich vornehmen, die dann sagen, ich wandere den Jakobsweg oder ich fahre mit dem Fahrrad die Donau von der Quelle bis ... nicht bis ... bis Wien oder so, ne?
00:21:48: Und wenn ich so in die letzte Präsentation denke, da tritt damit einmal vor das Publikum eine junge Frau, die ein Barock gekleidt, sich genäht hat, die gesagt hat, ich fordere mich heraus, ich lerne nähen und nähe ein Barockkleid, so mit Reifrock und so einer Unterkonstruktion, kann man sich vielleicht vorstellen und so.
00:22:05: Das hatte sie sich vorgenommen.
00:22:07: Oder zwei junge Frauen waren auf Teneriffa wandern und zwar mitzählt.
00:22:15: So.
00:22:16: Spannend, da gab es viel zu erzählen.
00:22:21: Den Schülerinnen und Schülern wird nichts vorgegeben.
00:22:24: Aber, erklärt Roman, sie werden ermutigt, sich etwas vorzunehmen, das sie wirklich fordert, was ihnen nicht leicht fällt und wo sie vielleicht über sich hinauswachsen.
00:22:33: Eine ganz ähnliche Einstellung beobachtet der Internatspädagoge, wenn er auf seinen eigenen Beruf und seine Zeit in Marie-Nau zurückblickt.
00:22:41: Und zu Marie-Nau gehört aber auch... dass man von seinem Schulleiter oder seiner Schulleiterin in der Regel immer ganz doll ermuntert wird, Dinge selbst zu gestalten, Dinge zu verändern, Dinge weiterzuentwickeln.
00:22:55: Also ich habe nie erlebt, wenn man mit einer Projekte Idee kam, Unterrichtliche oder Außerunterricht, das jemand gesagt hat.
00:23:02: Schwierig.
00:23:02: Da müssen wir erstmal die Rechtslage checken oder die Finanzen prüfen, sondern das war eigentlich immer die Ansage, tolle Idee, probiere das in jedem Fall aus und dann sehen wir mal weiter.
00:23:13: Und das ist so ein bisschen dieser Marie-Nauer-Geist, den es tatsächlich gibt.
00:23:18: Dinge ausprobieren, Dinge machen, reflektieren und dann weitermachen.
00:23:22: Das zeignet uns, glaube ich, aus.
00:23:26: Und diesen Marie-Nauer-Geist, den Willi Bald, Abiturientin Lotta, gar nicht so richtig hinter sich lassen, erzählt sie, als ich sie bei unserem Gespräch abschließend nach ihren Plänen für nach dem Abi-Frage.
00:23:40: Also irgendwie will ich gar nicht so richtig, dass es halt hier so vorbei geht.
00:23:44: Deswegen will ich mich damit noch nicht so wirklich beschäftigen.
00:23:47: Aber auf jeden Fall irgendwann studieren.
00:23:50: Ich habe überlegt, ob ich so Richtung Jura gehe.
00:23:53: Deswegen fand ich das jetzt auch mit Deutsch und Politik als Leistungskurs.
00:23:57: ganz
00:23:57: gut.
00:23:58: Weil Deutsch hilft einem einfach immer, wenn man so Texte schreiben möchte und sich da mit der Sprache so ein bisschen auseinandersetzt.
00:24:16: Ein paar Häuser und Gehminuten weiter in Richtung Wald, vorbei an einem Kaninchen, Stall und hohen Buchen, da wohnt eine weitere Marie-Nauer-Schülerin.
00:24:26: Aber eine, die sich mit solchen Fragen noch nicht beschäftigen
00:24:29: muss.
00:24:30: Sie hat noch ein paar Jahre Marie-Nau vor sich.
00:24:33: Ich heiße Vicky, ich bin zwölf Jahre alt und gehe in die siebte Klasse.
00:24:36: Ich treffe Vicky zum Gespräch um vierzehn Uhr.
00:24:39: Der erste Teil ihres Tages, der Unterricht, ist geschafft.
00:24:43: Danach gab's Mittagessen.
00:24:44: Also hier sind wir im Gemeinschaftstraum von meinem Haus, also dem Schiller.
00:24:50: Und hier findet die Lernzeit statt.
00:24:52: Lernzeit also.
00:24:54: Und die sieht in der Regel so aus.
00:24:56: Der Gang versammelt sich zusammen mit der Betreuungsperson im Gemeinschaftszimmer.
00:25:02: Hier werden Kindernachrichten oder die Tagesschau geguckt und anschließend über das gesehene gesprochen und diskutiert.
00:25:17: Dann geht's ans Hausaufgaben machen und lernen.
00:25:20: Von ihrer Lernzeit halte ich Vicky nur kurz ab, um auch ihr ein paar Fragen zu ihrer Internatszeit in Marie-Nau zu stellen.
00:25:27: Warum ist sie nach Marie-Nau gekommen?
00:25:29: Meine Mutter war auch auf einem Internat in der achten Klasse und sie hat richtig gute Freunde dort gefunden, mit denen sie fast immer noch heute mit allen Kontakt hat.
00:25:45: Wir haben davor auch immer schon so geredet, wie cool wäre es denn, wenn ich jetzt auf einem Internat wäre und so.
00:25:51: Und dann haben wir einfach mal geschaut, halt im Internet.
00:25:56: Und so, wo es dann schöne Internate gibt.
00:25:59: Und dann haben wir uns dieses hier, also Marienau, und noch ein anderes angeschaut.
00:26:05: Und dann habe ich ein paar Nächte drüber geschlafen und habe mich dann für Marienau entschieden.
00:26:10: Vicky lebt und lernt also schon seit der fünften Klasse in Marienau.
00:26:14: Und, sagt sie, hinter dieser Entscheidung von damals steht sie auch noch heute.
00:26:19: Also, halt, dass man mit seinen Freunden lebt.
00:26:22: Also nicht jeder ist ja mit einem befreundet, aber man hat immer Gleichaltrige halt um sich herum und man hat auch Leute zum Reden.
00:26:31: Und ich finde es schön, dass ich muss nicht mit dem Bus fahren oder so zur Schule, sondern kann einfach aus der Tür gehen und ins Klassenzimmer gehen oder so.
00:26:41: Und es gibt total viele Gs und das Geländer ist auch super schön.
00:26:47: Richtig groß und mit Wald und allem.
00:26:49: In Marie-Nau gibt es unterschiedliche Ehrenämter und Dienste, in denen sie Schülerinnen und Schüler engagieren können.
00:26:57: Vicky hat auch so ein Sinne.
00:26:59: Am Anfang des Schuljahres gibt es ja immer diese AG-Vorstellungen.
00:27:05: Da wurde ich gefragt, ob ich zum Begrüßungsdienst möchte.
00:27:09: Das ist, wenn man Führungen macht und so für neue Schüler.
00:27:13: Und da gab es ... drei Treffen, wo wir uns besprochen haben und auch geredet haben, was wir so sagen wollen und so.
00:27:22: Und ja, jetzt mache ich halt öfter Führungen für Schüler und Schülerinnen.
00:27:27: Und vielleicht erzählt Vicky den Neuankömmlingen dann auch von einer Marienauer Tradition, die sie gern mag.
00:27:33: Und nein, es ist nicht die Taufe im Teich.
00:27:36: Also, wir haben halt das Weihnachtsessen.
00:27:41: Also Gangessen heißt das.
00:27:44: Da sitzt man mit dem Wohnbereich zusammen.
00:27:49: Und da gibt es die Goldenen Marie's.
00:27:53: Ein Schokoladen-Weihnachtsmann in Goldpapier.
00:27:59: Und ich habe letztes Jahr mit meinen Freunden auch eine Goldenen Marie bekommen.
00:28:04: Weil wir haben All I Want For A Christmas Is You gesungen, richtig laut in unserem Wohnbereich.
00:28:10: Und unser Schulleiter hat ein Video davon und das wurde dann vor der ganzen Schule gezeigt.
00:28:14: Und als
00:28:16: was ging es dann?
00:28:17: besonders lustig?
00:28:21: Ich weiß nicht genau, ich glaube peinlich und lustig.
00:28:27: Nach unserem Gespräch darf Vicky bis fünfzehn Uhr dreißig an den Schreibtisch.
00:28:31: Hausaufgaben machen, lernen, was eben so ansteht.
00:28:34: Am Tag meines Besuchs hat Vicky Glück.
00:28:36: Sie muss nur noch Französisch machen.
00:28:38: Nach der Lernzeit haben Vicky und ihre Mitschülerinnen und Schüler Zeit, um zu ihren AGs zu kommen.
00:28:44: Vicky selbst spielt Klavier, klettert und reitet.
00:28:47: Und heute nimmt sie mich mit zur Koch-AG.
00:28:51: Die Küche lerne ich beim zweiten Teil des Rundgangs durch Marie Naum mit Schulleiter Lars Rumrich kennen.
00:28:56: Die Küche liegt ganz in der Nähe von Vickies Wohnhaus, dem Schiller.
00:29:00: Da vorne kommen wir jetzt aus so einem kleinen ...
00:29:09: Was in der Küche heute von Vicky und ihren Mit-AG-Lern gezaubert wird, darf ich mir anschauen.
00:29:17: Geleitet wird die Koch-AG von Kathrin Gerig.
00:29:20: Wir machen
00:29:21: jetzt mexikanische
00:29:22: Burritos.
00:29:23: Gerig bereitet etwa die Rezepte und Zutaten vor und gibt Hilfestellung.
00:29:27: lässt den Köchininnen und Köchen, aber ansonsten ziemlich freie Hand, sich an den Töpfen und Pfannen auszuprobieren.
00:29:34: Ist das eigentlich euer Abendessen, was ihr jetzt hier kauft?
00:29:39: Ich weiß nicht, eigentlich nicht, aber wir essen es, aber wir haben danach immer noch normales Abendessen.
00:29:45: Okay, also einfach ein Snack.
00:29:47: Einfach ein Snack.
00:29:49: Korrigi, kocht etwas, was sie dann auch selber probieren und essen.
00:29:55: Wir haben ja auch eine Backaggie zum Beispiel, der Backen
00:29:58: der Kuchen.
00:29:59: Und der wird dann in,
00:30:01: wir haben so Bondisgarten, das wird dann am Nachmittag geöffnet.
00:30:05: Und dann wird der Kuchen verkauft für fünfzig Cent an die
00:30:07: Schüler und dann dürfen sie in unseren Frisch gebacken.
00:30:12: Aber nicht nur innerhalb der Koch AG und für Bondisgarten ist die Küche in Benutzung.
00:30:17: Fächer übergreifend kommen Klassen hierher, um Theorie in Praxis zu übersetzen.
00:30:22: Ja, sogar in Mathe.
00:30:24: Wir haben
00:30:25: heute Morgen einen
00:30:26: Kuchen gebacken und zwar für
00:30:28: die sechste Klasse,
00:30:30: für Mathematikunterricht, weil sie lernen gerade Brüche und anhand des Kuchens können sie den teilen in ein halb, ein Drittel, ein Viertel und zum Schluss, wenn sie die Brüche können,
00:30:45: dürfen sie nachessen.
00:30:48: Genau.
00:30:49: Wir machen das
00:30:50: auch eben im Unterricht.
00:30:51: Das heißt, im Spanischunterricht
00:30:53: kochen wir irgendwas Mexikanisches oder Spanisches oder Französisch.
00:30:57: Machen wir Krebs, Flammkuchen.
00:30:59: Neben der Koch AG umfasst das Nachmittagsprogramm in Marienau noch eine ganze Menge mehr.
00:31:05: Schulleiter Humrich zeigt einige Marienauer Orte, die besonders nach der Unterrichtszeit genutzt werden.
00:31:11: Gemeinsam laufen wir einen Waldweg entlang.
00:31:14: bis zum Internatseigenen Fußballplatz und über die Pfadfinderwiese.
00:31:18: Daneben gibt es noch ein Partykeller, eine Sporthalle inklusive Kraftraum und mit Kletterwand, an der auch Vicky manchmal hält.
00:31:26: Dass
00:31:28: wir auch an
00:31:29: unserer neuen Erobenschaft, wir war schon immer ein Kraftraum drin, den wir jetzt aber tatsächlich einmal in Zusammenarbeit mit Schülern neu geplant und dann irgendwie einmal neu ausgestattet haben, weil das natürlich, ich sag mal so, die dürfen hier rein ab sechzehn mit einer vorherigen Einweisung und dann gibt es auch immer noch mal einmal im jahren Seminamen im Fitnesstrainer, damit sie tatsächlich auch gut und gesund trainieren.
00:31:52: Aber das ist natürlich das, was wir gerade in der Neutchen ab sechzehn interessieren.
00:31:58: Andere Schülerinnen und Schüler betätigen sich vielleicht lieber in der Schreinerei.
00:32:03: Ich wollte gerade sagen, es riecht so lecker.
00:32:05: Genau, das ist zum einen Schülerwerkstatt, wo die zur Werkstatt oder Holzwerkstatt AG herkommen können und dann einer von unseren Tischlern, mit denen an den Sachen arbeitet, die sie gerade machen möchten, wenn ich mich jetzt hier so umgucke, dann stehen glaube ich diverse Weihnachtsgeschenke an, Holz, Brettchen, Stiftablage.
00:32:23: Ja, richtig cool.
00:32:25: Was ist denn alles
00:32:26: mal so werden mag?
00:32:27: Gleichzeitig ist es aber tatsächlich auch so, dass unsere Tischler die Werkstatt hier mit nutzen, um zum Beispiel in der Nahrzmöbel zu bauen.
00:32:35: Und es gibt noch ein weiteres präsentes Gebäude auf dem Marienauer Campus, an dem man immer wieder vorbeikommt, weil es sehr zentral steht.
00:32:44: Die sogenannte Hühnerkirche.
00:32:46: Ja, also ich glaube, es wurde oder zumindest nach meiner Auskunft wurde es tatsächlich nie als Kapelle genutzt.
00:32:52: Offensichtlich hat der Mensch, der dieses Gut damals gebaut hat, gesagt, so was gehört irgendwie dazu.
00:32:57: Es wurde dann sozusagen lange als Hühnerstall benutzt früher.
00:33:02: Dementsprechend hat es auch den Beinamen Hühnerkirche.
00:33:04: Zur Zeit überlegen die Marienauerinnen und Marienauer, wie sie ihre Hühnerkirche in Zukunft weiter nutzen wollen.
00:33:10: Hühner sind nicht mehr drin.
00:33:12: Stattdessen könnte ein KI-Raum entstehen oder einer nur zum Entspannen.
00:33:26: Also Lieblingsort ist schon der Anblick der Hühnerkirche.
00:33:32: Ich mag einfach diese Hühnerkirche.
00:33:35: Das erzählt mir Stefan Friedrich, Vorstandsvorsitzender des Marie-Nauer-Träger-Fahls.
00:33:40: Und witzigerweise ist immer noch das Uhrenziffern blatt.
00:33:46: Aus der Zeit, als wir das damals Gestaltungsvorschläge machen können.
00:33:51: Das ist so Anfang der Siebzigerjahre.
00:33:53: Solange hat das gehalten, da wundere ich mich immer noch, dass das Ding immer noch dran ist.
00:33:58: Fühl ich mich immer wieder zu Hause, wenn ich meine Hühnerkirche sehe.
00:34:01: Und man kann es schon ein bisschen heran, Friedrich selbst war Schüler in Marie-Nau und das ist schon eine Weile
00:34:08: her.
00:34:08: Ich bin selber in Westafrika geboren, bin Diplomatenkind und bin in Rom groß geworden und dann mit elf Jahren nach Marie-Nau gekommen und bin dort die gesamte Gymnasialzeit, also bis zum Abitur neun Jahre intern gewesen.
00:34:24: Der Rechtsanwalt war nach seiner Schulzeit Mitglied im Altschülerverein und dadurch immer mit dem Internat in Verbindung.
00:34:31: Eine Freundin aus Marienau hat ihn irgendwann angesprochen und gefragt, ob er eine Funktion im Trägerverein übernehmen wolle.
00:34:38: Das wollte er und ist heute mit zwei Kollegen im Vorstand des Vereins.
00:34:44: Also, der Trägerverein, den können Sie vergleichen sozusagen mit einem Gesellschafter, der Eigentümer der Schule.
00:34:51: Er stellt also zum Beispiel Personal ein, das dann die Geschäfte führt.
00:34:55: Auch Herrn Humrich.
00:34:57: und gefragt, was Marie-Nau für ihn auszeichnet, da betont auch Friedrich den gelebten, weltoffenen Grundsatz des Internates.
00:35:05: Marie-Nau ist die Schule zur Welt und das ist ernst gemeint.
00:35:09: Und ich würde gerne noch lateinischen Zufügen Advitam fürs Leben.
00:35:15: Und das ist das, was Marie-Nau ausmacht.
00:35:18: Und Marie-Nau gibt den Kindern, die wir dort betreuen dürfen, erziehen dürfen, begleiten dürfen, die Chance.
00:35:27: sich auf die Welt und das Leben vorzubereiten.
00:35:31: Und das letztlich in einem Wertekanon.
00:35:33: Da hat ja doch viele Gliederungen.
00:35:35: Das heißt, wir vermitteln, wie man mutig sein kann und trotzdem Verantwortung trägt, wie man auch diszipliniert sein muss und wie man kooperiert, etc.
00:35:46: Das sind so fundamentale Werte, die wir auch vermitteln wollen im Internat- und Schulbetrieb.
00:35:52: Besonders interessant und beliebt sei Marie-Nau auch bei den Eltern, die Familienunternehmen führen.
00:35:58: Also Familienunternehmer sind häufig interessiert an der Ausbildung ihrer Kinder in Marie-Nau, weil wir in unserem Wertekanon zum einen Die Aufgabe war, diese Kinder in eine verantwortungsvolle Führungsposition reinzuentwickeln.
00:36:14: Das heißt mit sozialer Verantwortung und eben nicht, wie allgemein gedacht wird, dass wir in irgendeiner sozialen Bubble leben.
00:36:22: Das tun wir nicht, sondern wir haben eine Durchmischung.
00:36:25: Hier in Marienau hätten Schülerinnen und Schüler die Chance, mit ganz unterschiedlichen Kulturen in Berührung zu kommen.
00:36:31: mit unterschiedlichen Lebensläufen und auch Herkünften und damit natürlich einen ganz anderen Horizont geboten bekommen, der sie lebenslang über die Freundschaften, die sich hier schließen, begleiten wird.
00:36:45: Themen, die Friedrich und der Vorstand des Trägervereins in Zukunft prägen und vorantreiben wollen, sind unter anderem die Digitalisierung, KI und Billingualität, also vermehrt Unterricht auf Englisch.
00:36:58: Für den nächsten Abi-Jahrgang, also Lotta und ihre Mitschülerinnen und Schüler, hat Friedrich viele gute Wünsche.
00:37:05: Also, erstes mit einem guten Abiturszeugnis, das ist doch ganz klar.
00:37:11: Voller Emotion und Erinnerung, weil sie ein Zuhause verlieren, also da fließen Tränen, müsste ich vorstellen, wenn sie, ich war neun Jahre da, dann musste ich an mein Zimmer ausräumen.
00:37:23: Und zwar das letzte Mal, sonst räumt man jedes Jahr sein Zimmer aus, weil es im Sommer dann irgendwie renoviert wird oder man umzieht.
00:37:31: Aber das letzte Mal, das vergisst man nicht, weil man ein Zuhause und damit auch ein Lebensabschnitt abschließt, aber vollgepackt mit Neugier und hoffentlich auch Können, um die Zukunft anzupacken.
00:37:46: Und das ist ja eine Zäsur, wenn Sie sagen, Sie gehen aus diesem Kuscheligen Zuhause raus.
00:37:52: Und sitzen dann in irgendeiner Universität, wenn sie in Deutschland sind, mit fünfhundert anderen Studenten und müssen sich erst mal orientieren und so weiter.
00:38:02: Und da sind natürlich Internatler echt gut vorbereitet, weil wir lernen ja mit anderen Menschen ganz anders umzugehen.
00:38:09: Und weiter, sagt Friedrich?
00:38:11: Die sollen natürlich im Rahmen der Ausbildung, die sie bei uns bekommen haben, eine exzellente Vorbereitung haben.
00:38:20: und eine Orientierung haben.
00:38:31: Und diese Vorbereitung hatten auch diese beiden.
00:38:35: Also ich fand's super cool, dass man sich so ausprobieren konnte.
00:38:37: Ich hab hier wirklich alles gemacht.
00:38:39: Das ist Valerie Gott.
00:38:41: Sie sitzt mir gegenüber, zusammen mit Max Schö.
00:38:44: Zurück im Haupthaus, in dem sich neben Lars Humrich und dem Sekretariat auch eine Bibliothek im Erdgeschoss und eine Wohneinheit im Obergeschoss befinden.
00:38:54: Ja, ich bin Max.
00:38:55: Ich bin Fruchtgummiunternehmer.
00:38:58: Und heute auch da ein bisschen darüber zu sprechen,
00:39:03: wie
00:39:04: meine lange Reise letztendlich mich zu Fruchtgummis ohne Zucker gebracht hat.
00:39:09: Gott und Schön sind heute nur ausnahmsweise in Marienau.
00:39:12: Die beiden sind zum sogenannten Obligo eingeladen.
00:39:16: Obligo ist ein Format, bei dem ehemalige berichten.
00:39:19: Zum Beispiel von ihrem Werdegang nach Marienau.
00:39:22: Sie geben Praxiseinblicke und teilen Tipps aus dem Berufsleben mit Schülerinnen und Schülern.
00:39:26: Schülerin in Marienau, das war Gott.
00:39:28: ab, ab, ab, bis zum Abi.
00:39:30: Ich hab, ab, ab, Abitur gemacht und hab mittlerweile mein eigenes kleines Business, Re-Oat, gegründet.
00:39:38: Sitz in Berlin und wird vertreiben.
00:39:40: Haferdringenpol war verschiedene Frühstücksbischungen, etc.
00:39:44: Und heute Abend bin ich hier, um das Ganze den Schülerinnen in Marienau vorzustellen und zu erzählen, warum es so cool ist, zu gründen und wie Marienau da vielleicht helfen konnte.
00:39:53: Schönes Zeit in Marienau liegt ein klein wenig weiter zurück.
00:39:56: Das ist ihm auf der Suche nach Erinnerungsbildern aufgefallen.
00:39:59: Das war dann in Ordnen von meiner Digitalcam.
00:40:04: Also schon ein bisschen länger her.
00:40:07: Aber so weit in der Ferne liegt seine Schulzeit dann auch wieder nicht.
00:40:11: Bis in Marienau war er.
00:40:13: Und Bilder hat er auch noch gefunden.
00:40:15: Das Foto, was am meisten hängen geblieben ist, ist das von meinem Zimmer.
00:40:19: Das
00:40:19: war nämlich das
00:40:20: erste Mal, dass man sich selber ein Zimmer bekommen
00:40:24: hat, einrichten konnte.
00:40:25: Nicht das Kinderzimmer von damals, noch mit dem Teddybär.
00:40:29: Das war ein
00:40:30: ordentliches Zimmer, so wie ich das als fünfzehnjähriger haben wollte, mit dem Shakira-Poster, was ich haben wollte.
00:40:37: Und mein Ikea-LED-Land.
00:40:40: Gott unschön erzählen, was sie aus ihrer Schulzeit mitgenommen und wie ihre Gründungen davon profitiert haben.
00:40:47: Die beiden sind sich dabei ziemlich einig, Gott erklärt.
00:40:50: Ich hab hier wirklich alles gemacht.
00:40:51: Ich hab Theater gespielt, ich
00:40:54: hab
00:40:54: sieben Sportarten hier ausprobiert.
00:40:56: Ich war Schülersprecherin, also so einmal quer wird alles.
00:41:00: Was ich wirklich cool fand, dass man ohne Verbindlichkeit zu Hause ist, dass es immer schwieriger ist, wenn man im Tonvorein eintreten muss oder sonst wie, dass man das auch nur ein halbes Jahr machen konnte und gucken kann, ist das was für mich?
00:41:09: Und das hat einfach diesen Mut gefördert, einfach mal so einen Schritt zu gehen und zu sagen, ich probiere das einfach mal aus und wenn es nichts ist, kann ich es ja auch wieder lassen.
00:41:16: Bevor ihr Obligofortrag beginnt, wollen die beiden noch in Erinnerungen schwelgen und sich ein bisschen auf dem Campus umschauen.
00:41:22: Und nochmal auf ihrem Gang vorbeigucken.
00:41:25: Die beiden denken auch daran gerne zurück.
00:41:28: Max Schön erinnert sich.
00:41:29: Also mein bester Kumpel, einer von meinen besten Kumpels hier, mochte gerne Musik und Gitarre
00:41:36: spielen.
00:41:37: Ich wollte unbedingt mal Schlagzeug
00:41:38: spielen.
00:41:38: Dann haben wir einen Schlüssel bekommen für einen Bandraum hier.
00:41:42: Und durften dann irgendwie
00:41:43: das auch in
00:41:43: unser Informatikprojekt einfließen lassen, weil wir dann die Drums mit dem Drum-Computer gemacht
00:41:49: haben.
00:41:49: Und Valerie Gottz sagt... Also ich habe die Schulzeit hier geliebt und wer dafür regelmäßig von meinen Freunden heutzutage aufgezogen, dass ich Schule so toll fand, aber ich fand das wirklich toll.
00:41:57: Es hat mir wahnsinnig viel Spaß hier gemacht und ich fand krass, also wirklich hervorzuheben, dass ich hier keinen Tag Heimweh hatte.
00:42:04: Also ich wollte unbedingt ein gesunder Naht, aber ich hatte zu Hause auch wahnsinnig schön.
00:42:08: Ich habe eine ganz, ganz liebe Familie, aber ich wollte das.
00:42:10: Und bin hier angekommen, wurde super lieb aufgenommen, hat den ganz, ganz tollen Gang.
00:42:14: Ich glaube, wir waren acht Mädchen.
00:42:17: War eine tolle Zeit und wie gesagt, ab dem ersten Tag kein Heimweh, sondern ich habe mich halt als Marienauerin gefühlt.
00:42:23: Die beiden freuen sich heute mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechen.
00:42:26: Ideen, was sie ihnen mitgeben möchten, haben sie auch.
00:42:30: Für mich wäre es, dass wir in einer ganz besonderen Zeit leben, dass man, worauf man Lust hat, auch ausleben kann.
00:42:36: Was für eine tolle Zeit, dass eigentlich das Risiko so gering ist, dass man seiner Passion auch ein Stück weit nachgeht.
00:42:49: Und gesagt getan.
00:42:51: Nach dem gemeinsamen Abendessen finden sich alle Oberstufen Schülerinnen und Schüler um neunzehn Uhr dreißig in einem Teil des großen Essensraumes ein.
00:42:59: Stühle sind vor einer Bühne aufgereiht.
00:43:01: Einen wunderschönen
00:43:03: guten Abend und herzlich willkommen zu unserem heutigen Obligo.
00:43:07: Wir begrüßen
00:43:08: dazu.
00:43:09: Mal
00:43:09: wieder, weil das ist jetzt glaube ich schon die dritte Veranstaltung in der Reihe, wo wir ehemalige Altmarinauerinnen und Altmarinauer hier haben, die über ihren Werdegang berichten.
00:43:19: Das letzte Mal konnte ich leider nicht dabei sein, als sozusagen Unterwasser gegen die U-Kapitänin hier hatten.
00:43:25: Deswegen freue ich mich, dass ich dieses Mal wieder mit dabei sein
00:43:27: darf.
00:43:28: Und die Blicke nach der kurzen Ansprache des Obligo-Orga-Teams auf Gott und Schön gerichtet.
00:43:35: Ja, vielen Dank.
00:43:36: Ich bin Valérie, ich habe in dem Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und
00:44:00: Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte
00:44:03: im Jahr-
00:44:03: und Jahrzehnte.
00:44:03: Ja, hallo, ich bin Max.
00:44:05: Ich war
00:44:05: vor ungefähr fünfzehn
00:44:07: Jahren hier
00:44:08: und auch ich habe mich selbst schon
00:44:10: nicht gemacht und
00:44:12: habe kraftive Überschneidung mit dir, crazy.
00:44:16: Wir machen
00:44:17: Fruchtpomis ohne
00:44:17: den ganzen Zucker.
00:44:21: Sehr intensive Zeit, sehr wenig Schlaf, aber auch ein geiles Gefühl, weil
00:44:30: wir haben da bestimmt
00:44:32: eineinhalb Jahre
00:44:32: echt in so einem schwarzen Loch gefühlt gearbeitet,
00:44:36: von Produktentwicklungen, Hersteller finden, die Supermärkte angehen, dass sich das dann
00:44:45: manifestiert
00:44:46: hat, war ein tolles Gefühl.
00:44:49: Wo hat Marine Now um mir was gebracht?
00:44:51: Also ich würde sagen, allgemein, das könnt ihr bestimmt auch alle so sagen, Marine Now macht einfach irgendwie super selbstständig.
00:44:57: Es ist ein Unterschied auch mal sein Elternbund.
00:45:00: oder ob man hier halt so ein bisschen auch sich alleine gestellt, dass du mich dauerhaft diese Selbstständigkeit, die braucht man einfach zum gründen.
00:45:08: Dann habe ich mich nach Schüchternheit überwinden.
00:45:11: Also ich habe schon gesagt, ich bin eigentlich voll der Schüchterne Mensch und ich weiß nicht, vielleicht muss der eine oder andere lachen, aber
00:45:17: ich
00:45:18: fand das manchmal schon, dass ich mich überwinden musste, so nach dem Abendessen, wenn man dann so auf die anderen Gänge geht und dann geht man vielleicht mal
00:45:24: auf den Gang,
00:45:25: von dem man ganz gut findet und dem man nicht
00:45:27: so viel zu
00:45:27: tun hat.
00:45:29: Und einfach so kleine Momente, da die Schichtel halt über den eigenen Schatten
00:45:33: springen, das hat
00:45:34: mich schon ganz viel gemacht.
00:45:36: Und dann sowieso Gruppen arbeiten.
00:45:38: Also ich fand, zumindest meine Schulzeit, ich hoffe es ist immer noch, dass es wahnsinnig viele Gruppenarbeiten gab und das hat mir ganz, ganz viel gemacht.
00:45:45: Sei es halt, gemeinsam Struktur zu finden, aber ich war auch immer jemand, der dann halt gerne in der Gruppe so ein bisschen das Zepter hat und sagt, hey komm, dann machst du das und du das und du das.
00:46:00: Selbstständig werden und mitbestimmen.
00:46:02: Freiräume nutzen, sich selbst überwinden, sich ausprobieren, schauen, was einem liegt und was nicht.
00:46:08: Und dabei Unterstützung finden.
00:46:10: Das ist nur ein Teil dessen, was Gott und Schön aus ihrer Schulzeit berichten.
00:46:14: Und sicher nur ein Teil dessen, was sich das marienauer Personal für die Schülerinnen und Schüler wünscht.
00:46:20: Aber ein ganz zentraler Teil.
00:46:22: Und für Gott und Schön scheint dieser Wunsch in Erfüllung gegangen zu sein.
00:46:32: um beim Einzelnen tatsächlich all die Potenziale heben, manchmal freilegen, aber vor allem dann eben auch fördern zu können, die so da sind.
00:46:43: Das ist nochmal Schulleiter Lars Humrich und zum Abschluss ordnet er ein, was all das, was wir in dieser Folge gehört haben, eigentlich soll.
00:46:50: was vielleicht neben dem Abi das Ziel einer Schulzeit in Marienau ist und was er persönlich sich wünscht.
00:46:57: Wir können es uns, glaube ich, als gesellschaftlich leisten, Potenziale liegen zu lassen.
00:47:02: Und das ist das, wo ich sagen würde, das ist mal so der eine zentrale... pädagogische Wert.
00:47:09: Und das geht meines Erachtens ganz stark darüber, Stärken zu finden bei Menschen und sie in diesen Stärken zu bestärken und weiter voran zu bringen.
00:47:19: Natürlich wird es auch immer Baustellen geben, an denen wir arbeiten müssen.
00:47:22: Aber ich glaube, und das ist so eine meiner ganz eigenen pädagogischen Überzeugungen auch, wir sollten viel mehr stärken Finder und potenzial Förderer als Fehlersucher sein, als Schule und als Lehrkräfte.
00:47:37: Schülerinnen
00:47:37: und Schüler sollen vorbereitet werden, tolerante Gestalterinnen und Gestalter der Welt und der Zukunft zu sein, indem sie Verantwortung übernehmen.
00:47:45: Auch damit wollen wir uns auseinandersetzen und nicht einfach so aufs Land zurückziehen.
00:47:49: Und der dritte Aspekt ist letztendlich der ganz selbstverständliche, wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler ja vorbereiten, Gestalter einer Welt zu sein, Gestalter einer Zukunft zu sein, in der sie Verantwortung übernehmen können und müssen, in der sie Zukunft gestalten müssen, in der sie unterschiedliche Perspektiven einnehmen müssen.
00:48:10: Und das ist letztendlich unser Auftrag als Schule.
00:48:14: Und das machen wir einmal mit der Art und Weise, wie wir hier probieren zu arbeiten, sei es durch unterschiedliche Konzepte wie unser Ekoprofil, sei es durch Fahrten, die wir auch natürlich ins Ausland übernehmen.
00:48:38: Das Leben und Lernen in Marienau beginnt mit einem Sprung in den Teich und endet manchmal mit einem Jahr Auslandsaufenthalt oder mit dem Abi Zeugnis in der Tasche.
00:48:48: Und abgesehen davon, Wie sollen Marienauerinnen und Marienauer auf die Zeit im Dorf, neben dem Teich, Wald und Wiesen zurückblicken?
00:48:57: Auf das, was im Kraftraum, im Partykeller, in der Schreinerei, im Klassenzimmer oder auf ihrem Gang so passiert
00:49:04: ist.
00:49:05: Erstmal würde ich mir wünschen, dass sie im Himmelfahrt, da ist immer unser Altmarinauer treffen, da wiederkommen und sich freuen ihre alten Lehrkräfte, ihre alten Sozialpädagogen, Sozialpädagogen und aber auch sozusagen sich als Jahrgang wiederzusehen.
00:49:19: Da bin ich auch ziemlich sicher, dass das passiert.
00:49:22: Dann würde ich sagen, die sollen zurückgucken und sagen können, Marinau hat mir den Anstoß gegeben, das Beste aus mir rauszuholen und mich anzustrecken, gute Leistungen zu bringen in den Bereichen,
00:49:40: die
00:49:40: für mich gut und wichtig sind und die mir liegen.
00:49:43: In anderen Bereichen auch irgendwie das zu erreichen, was ich einmal erreichen muss, um im Leben voranzukommen.
00:49:51: Und wie diese Anstoß aussieht, dazu gibt es natürlich noch viel mehr zu sagen.
00:49:56: Wenn es Sie interessiert, dann schauen Sie doch in die Shownotes dieser Folge.
00:50:00: Da finden Sie hilfreiche Links.
00:50:03: Das war's mit dieser Folge von Zeit für Internate in und mit dem Internatsgymnasium Marie-Nau.
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00:50:20: Zeit für Internate wird produziert von Studio ZX für Zeit Advice.
00:50:25: Diese Folge in Auftrag des Internatsgymnasiums Marie-Nau.
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